Museumsschiff " Marie Gerda "

Das Museumsschiff "Marie Gerda" an der Elbe in Breitenhagen-Alt Tochheim zwischen Aken und der Saalemündung in Sachsen-Anhalt. Es beherbergt heute ein Restaurant und ein Schifffahrtsmuseum

Die "Marie-Gerda" ist das letzte Schiff, welches auf der Breitenhagener Werft gebaut wurde. Es wurde 1914 vom Breitenhagener Elbschiffer August Clemens in Auftrag gegeben. Zu dieser Zeit gehörte die Schiffbauerei der Fa. Kretzmann. Sie begann mit dem Bau des Plauer Maßkahns (eine max. Richtgröße, um den Plauer Kanal passieren zu können). Während der Bauphase ging die Schiffbauerei in Konkurs. Der Kahn lag aber schon im Wasser und war von den Helgen runter. So ließ man ihn bei Nacht nach Barby schleppen, damit er nicht in die Konkursmasse ging. In Barby wurde der Kahn fertig gebaut, auf den Namen "Werner" getauft und lief 1915 vom Stapel. Seine Fracht war Getreide, Erze, Kohle, Schwefelkies und andere Massengüter.

Im Jahr 1930 verkaufte August Clemens den Kahn an den Schiffseigner August Rehse, er war auch ein Breitenhagener. In seinem Besitz wurde der Kahn umgetauft in "Marie-Gerda", das waren die Vornamen seiner Frau und seiner Tochter. Der Kahn ist 68 Meter lang und 8 Meter breit und hatte ein Fassungsvermögen von 700 Tonnen.

Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die "Marie-Gerda" in den 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts an Herrn Boden nach Vogelsang (Pirna) verkauft. Dort wurde der Kahn in den letzten Jahren als Lagerschiff genutzt.

Die Elbgemeinde Breitenhagen kaufte den Kahn im Jahr 1995 von Herrn Boden zurück. Die "Marie-Gerda" trat ihre Heimreise an. Vom 2. bis 3. Juni wurde sie von Dresden/Alberthafen nach Aken/Hornhafen überführt. Die praktische Durchführung geschah von Dresden nach Riesa/Hafen mit dem Schubschiff 2637 unter dem Kapitän Stadelbauer und von Riesa nach Aken/Hornhafen mit dem Schubschiff 2320 unter Kapitän Felke.

Am 10. April 1996 ist der letzte Elbkahn, der 1914 auf der Breitenhagener Werft gebaut wurde, zu seinem Geburtsort zurück gekehrt. Die "Marie-Gerda" wurde nun von vielen Breitenhagenern bestaunt. Auch viele Gäste bewunderten sie.

Der Kahn sollte und durfte nicht in der Elbe liegen bleiben. Mit Hilfe des Hochwassers sollte er an Land gezogen werden. Doch das Wasser ließ auf sich warten, bis März 1997. Dann war es endlich soweit, das Hochwasser ging wieder zurück. An einem Wochenende zogen erfahrene Breitenhagener den Kahn an Land, sie fuhren mit einem Beiboot zum Kahn, um ihn dann zur Landseite in den Uferbereich zu bringen, so dass er auf dem Land liegt, wenn das Hochwasser vollständig zurück gegangen ist.

Am 4. September 1997 wurde der Kahn von einer Spezialfirma auf ein Stahlgestell gehoben, so dass es vor künftigem Hochwasser geschützt ist. Dieser Tag glich einem Volksfest, viele wollten sehen, wie das tonnenschwere Schiff auf das Gestell gehoben wird. Nun konnte der Um- und Ausbau der "Marie-Gerda" zu einem Museumsschiff kontinuierlich erfolgen. Der Kahn wurde in die Bereiche Museum und Gaststätte unterteilt.

Quelle :  http://www.schiffsrestaurant-breitenhagen.de

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